Dietrich Wilhelm Soltau,
geb. 1745 in Bergedorf, erhielt bis zu seinem 16. Lebensjahr
eine recht umfassende Bildung durch Privatlehrer. Danach
wurde er in Hamburg zum Kaufmann ausgebildet und gelangte
über London nach St. Petersburg, wo er zuletzt Teilhaber
des Handelshauses der Gebrüder Meybohm war. Schon früh
zeigte sich bei Soltau eine außergewöhnliche Sprachbegabung,
die es ihm nicht nur ermöglichte erfolgreich Handel
zu treiben, sondern darüber hinaus auch schriftstellerisch
tätig zu sein. Zu seinen bedeutendsten Werken neben
der hochdeutschen Fassung des Reineke Fuchs zählen die
Übersetzungen von Boccaccios Decamerone und Cervantes´
Don Quixote. 1801 wurde er von der Universität Wittenberg
zum Dr. phil. promoviert. Soltau bezeichnete sich selbst
nie als guten Kaufmann, da seine wahren Interessen stets
im kulturellen Bereich lagen. So manche Stunde rang
er den Geschäften hierfür ab. Sein Erfolg als Kaufmann
gestattete es ihm, sich bereits 1798 als Privatmann
in Lüneburg niederzulassen und sich fortan nur noch
seiner schriftstellerischen Tätigkeit zu widmen. Als
angesehener Bürger und Ratmann starb er dort 1827.
Dietrich Wilhelm Soltau
(Foto: Egbert Krug)
|